Abschlusskonzert ID 500

Sommersemester 2013

Sonntag, 14. Juli 2013 | 18.00 Uhr | Phönixhalle Mainz


Joseph Haydn
DIE SCHÖPFUNG

Saem You, Sopran
Kathrin Hövelmann, Alt
Alexey Egorov, Tenor
Dmitriy Ryabchikov
, Bariton
Florian Küppers, Bass
Chor und Orchester der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Felix Koch, Leitung


PRESSE: Die Allgemeine Zeitung berichtet:
"Das 'Collegium musicum' verabschiedet sich mit Haydns 'Schöpfung' in die Semesterferien"
(16.07.2013)


"Wo in der Welt gab es bis dahin ein solches Ereignis wie die Uraufführung der Schöpfung?", so der Musikwissenschaftler Erich Valentin. "Der Eindruck dieses Werkes in der Öffentlichkeit war so nachhaltig und überwältigend, dass man es nicht nur hören, sondern selbst singen wollte", betont Valentin den immensen Anschub, den dieses Hauptwerk der bürgerlichen Chorkultur damals gegeben hat.

Joseph Haydn wurde bei seinen England-Besuchen in den 1790er Jahren zur Komposition eines großen Oratoriums angeregt, als er dort die entsprechenden groß besetzten Werke Händels kennenlernte. Haydn strebte nun in der Musiksprache der reifen Wiener Klassik ähnlich gewichtige Resultate an. Das Libretto der Schöpfung ist eine Mischung aus biblischen Texten zur Genesis und überarbeiteten Versen aus Miltons Paradise Lost und atmet den damaligen Zeitgeist der Aufklärung; dem entspricht auch Haydns effektvolle Musik in breiter stilistischer Vielfalt.

Die Schöpfung wurde erstmals im April 1798 unter der Leitung des 66-jährigen Haydn im Wiener Stadtpalais Schwarzenberg am Neuen Markt aufgeführt. Obwohl vor geschlossener Gesellschaft, erregte die Aufführung solches Interesse, dass 30 Gendarmen, darunter 18 Berittene, abgeordnet waren, um den Weg freizuhalten. Die öffentliche Uraufführung fand im März 1799 im alten Burgtheater statt. Diese Aufführung war ebenso erfolgreich und wurde in den Memoiren eines schwedischen Musikers beschrieben: "Zwischen den Abschnitten brach jedes Mal stürmischer Applaus aus. Während der Abschnitte herrschte Todesstille. Am Ende der Aufführung riefen einige: 'Wir wollen Papa Haydn!' Schließlich kam der alte Mann auf die Bühne und wurde laut begrüßt: 'Es lebe Papa Haydn! Es lebe die Musik!' Alle kaiserlichen Majestäten waren anwesend und riefen zusammen mit der Menge: 'Bravo!'"