"Messias – Händels Auferstehung" 22.10.23

Konzert / CD-Präsentation

 

1741 wollte Georg Friedrich Händel (1685-1759), akut von persönlichen-gesundheitlichen und beruflichen Krisen geplagt, eigentlich ausruhen und nichts komponieren. Der Librettist Charles Jennens versuchte, ihn mit einem Konzept und einer geschickten, aussagekräftigen Zusammenstellung von Bibelstellen dennoch zu einer Vertonung zu überreden, und als eine Einladung zu einer Konzertreihe in Dublin hinzukam, gab dies den Anstoß: Händel ließ sich von Jennens‘ Textsammlung zu Leben, Wirken und Bedeutung von Jesus inspirieren, und so schrieb er schließlich zwischen dem 22. August und dem 12. September 1741 das Oratorium, das sein größter Erfolg werden sollte, bis heute eines der berühmtesten und wirkmächtigsten Werke der Musikgeschichte überhaupt: der „Messias“ (im englischen Original „Messiah“).

Doch bereits für die Uraufführung in Dublin im April 1742 musste Händel sein Werk umarbeiten und anpassen, um mit den dort zur Verfügung stehenden Kräften (Instrumenten, Sängern/Stimmlagen) zurechtzukommen; zahlreiche Änderungen sollten in den nächsten Jahren folgen. Als früheste gedruckte Fassung war bis vor Kurzem lediglich die Version der Dubliner Uraufführung greifbar; 2018 dann erregte eine Neuausgabe der Urfassung des „Messias“, wie sie Händel 1741 aus seiner ersten, ungehinderten künstlerischen Inspiration geschrieben hat, Aufsehen in der Musikwelt.

Die Umstände der Entstehung des „Messias“ inspirierte wiederum einen Großen der Literaturgeschichte zu einem Werk: Für Stefan Zweig (1881-1942) war dies eine der „Sternstunden der Menschheit“, und so widmete er eine seiner Novellen aus der gleichnamigen Sammlung dem Schöpfungs-Akt des „Messias“ (posthum veröffentlicht in der Zweit-Ausgabe, Stockholm 1943). Unter dem Titel „Georg Friedrich Händels Auferstehung“ ist es bis heute eine der meistgeschätzten Erzählungen Zweigs, oft ediert und wegen der glänzenden Sprache auch als Paradestück für Rezitationen bestens bewährt.

 

Mario Adorf (*1930) ist einer der wenigen echten Weltstars der deutschen Schauspielkunst und ein begnadeter Vor-Leser. Auch mit über 90 Jahren beeindruckt seine Stimmgewalt und Gestaltungskraft ungebrochen.

Der Gutenberg-Kammerchor, das Auswahlensemble des Collegium musicum an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, das sich vor allem mit hochkarätigen Darbietungen von Barockmusik einen Namen gemacht hat, krönt das Jubiläumsjahr seines 10jährigen Bestehens mit der Weltersteinspielung „Messiah 1741“ (CD-Veröffentlichung bei RONDEAU im Oktober 2023). Zeitgleich erscheint eine zweite CD, die Chöre, Rezitative und Arien aus dieser Aufnahme von Händels Oratorium mit der Lesung von Zweigs Novelle durch Mario Adorf kombiniert – und jedes Musikstück an der Stelle im Ablauf original erklingen lässt, an der es im Text erwähnt wird.

Das Konzert im Frankfurter Hof zur Präsentation der beiden CDs wird eine wahrhaftige Händel-Feier: Der Gutenberg-Kammerchor singt in Begleitung durch das renommierte Neumeyer Consort unter der Leitung von Felix Koch; als Solisten agieren Johanna Rosskopp (Sopran) und Florian Rosskopp (Bass). Die Lesung von Mario Adorf wird eingespielt; der „große Rezitator“ (AZ) wird an dem Abend auch selbst anwesend sein.

Ausführende:

Mario Adorf, Rezitation (Tonaufzeichnung)
Johanna Rosskopp, Sopran
Florian Rosskopp, Bass
Gutenberg-Kammerchor
Neumeyer Consort

Leitung: Felix Koch

 

Sonntag, 22. Oktober 2023, Frankfurter Hof
Beginn: 19:00 Uhr, Einlass: 18:00 Uhr

bestuhlt - freie Platzwahl

Eintrittspreise:
regulär: 20,00€  /  ermäßigt: 15,00€ (für Schüler, Studierende und Schwerbehinderte)
(im Vorverkauf zzgl. VVK-Gebühr)

Adresse:
Frankfurter Hof
Augustinerstr. 55
55116 Mainz

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Veranstalter: mainzplus CITYMARKETING GmbH / Frankfurter Hof