"MAGNIFICAT"
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Johann Sebastian Bach (1685-1750):
Magnificat D-Dur (BWV 243)
Heinrich Valentin Beck (1698-1758):
Lasst Geigen, lasst Pfeifen, lasst Pauken erschallen.
Kantate auf die 300-Jahr-Feier der edlen Buchdruckerkunst ("Gutenberg-Kantate")
Das Magnificat gehört zu den meistvertonten liturgischen Texten: Es ist einer der Gesänge aus dem Neuen Testament, nämlich der Lobgesang Mariens „Meine Seele preist die Größe des Herrn …“. Auch in der lutherischen Liturgie, die (fast) alles aus der Bibel eingedeutscht verwendet, ist es für die zentralen Hochfeste traditionell lateinisch erhalten geblieben. Und so hat es Johann Sebastian Bach (1685-1750) auch für zum Weihnachtsfest 1723 für die Thomaskirche Leipzig komponiert – in seiner Fassung Nr. 1 in Es-Dur. Wahrscheinlich Anfang der 1730er Jahre hat es Bach dann von seiner exklusiven Weihnachtsbindung gelöst und mit einer Umarbeitung zum Magnificat D-Dur (BWV 243) als prächtigen Lobgesang für das gesamte Kirchenjahr verwendbar gemacht.
Neben einem Duett, einem Terzett und ausgeschmückten Solo-Arien stehen große 5stimmige Chöre (inklusive einer A cappella-Chorfuge), begleitet mit reichhaltiger Orchesterbesetzung bis hin zu festlich strahlendem Tutti-Glanz.
Mit ähnlich prachtvoll-festlicher Barockorchester-Besetzung wartet eine Kantate auf, die hier nun ihre neuzeitliche Erstaufführung erfährt, erklingt sie doch zum ersten Mal seit dem 18. Jahrhundert – wahrscheinlich zum ersten Mal seit ihrer ersten und wohl einzigen Aufführung am 24. Juni 1740 in der Barfüßerkirche in Frankfurt am Main:
„Lasst Geigen, lasst Pfeifen, lasst Pauken erschallen“, komponiert von Heinrich Valentin Beck (1698-1758), der nach Stationen als Kantor in Lauterbach und Hanau dann ab 1738 als Vize-Kapellmeister in Frankfurt unter Johann Balthasar König wirkte. Beck war tätig als Bass-Sänger an der Katharinenkirche und als Kapelldirektor der Peterskirche. Der Nachwelt ist er vor allem als Kopist von über 300 Kantaten Telemanns bekannt, der von 1712 bis 1721 Kapellmeister der Katharinenkirche war – und als Klavierlehrer von „Frau Rat“ Catharina Elisabeth Goethe, der Mutter von Dichterfürst Johann Wolfgang.
Beck schriebe seine Kantate „auf die 300-Jahr-Feier der edlen Buchdruckerkunst“, weshalb das Werk in der – spärlichen – Literatur der Nachwelt auch als „Gutenberg-Kantate“ firmiert. Die Forschung nach der Autorschaft der Kantate war ein regelrechter Recherche-Krimi, doch spätestens seit 2017 darf Beck in der Fachwelt unbestritten als Komponist des Werks gelten, das somit eines der wenigen gesicherten Werke von ihm ist.
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Ausführende:
Emilie Jønsson, Sopran 1
Paula Maria Müller, Sopran 2
Sonja Haub, Alt
Oliver Kringel, Tenor
Will King, Bass
UniChor Mainz
Neumeyer Consort
Leitung: Felix Koch
Christuskirche Mainz
Kaiserstr. 56, 55116 Mainz
Mittwoch, 09. Juli 2025, 19:30 Uhr / Einlass und Abendkasse ab 18:45 Uhr
freie Platzwahl
Eintritt 24,- € / ermäßigt 15,- €
Tickets im Vorverkauf ausschließlich bei Ticket regional
Eine Rückgabe oder ein Umtausch bereits gekaufter Konzertkarten ist nicht möglich!
Konzert im Rahmen von
UniMusik in der Stadt - eine Kooperation mit dem Kulturdezernat der Stadt Mainz